Praxis - Hofer

Systemische Sozialtherapie & Soziotherapie

Inspirationen


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25.11.2024

Mein Ich liegt irgendwo zwischen schwarz und weiß oder in einer Krimskrams-Kiste.

Unser Gehirn sortiert in Schubladen. Das tut es, um uns die verschiedenen Eindrücke und Erfahrungen greifbar zu machen, damit sie nicht im Bereich des gänzlich Unbekannten landen. Wie anstrengend wäre es, wenn bei jedem einzelnen Reiz „neue“ Informationen in unserem System landen würden, die nur darauf warten, verarbeitet zu werden. Wir würden kurzerhand von Reizüberflutung erdrückt.
Und dennoch kann es sich lohnen, seinen Schubladenschrank mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Beispielsweise in Bezug auf unser Denken von Geschlecht und klassischen Rollenvorstellungen, und vor allem auch in Bezug auf uns selbst. Muss ich mich wirklich entscheiden, wen ich liebe? Ob ich extrovertiert oder introvertiert bin? Ob ich lieber Ski fahre oder am Meer liege? Vielleicht begreife ich mit der Zeit, dass Schubladen eben das sind, was sie sind. Ein Ort zum lagern. Und haben wir nicht alle diese eine Krimskrams-Schublade, die immer mal wieder entrümpelt wird, weil ihr Konzept eben aus „Krimskrams“ besteht und da alles landen kann, was uns zwischen die Finger kommt. Vielleicht passen wir auch viel besser in so eine Krimskrams-Schublade rein, als zu den Socken. Weil wir eben mehr sind als Sockenliebhaber:innen und wir vor allem im Sommer gerne barfuß durch Leben laufen. Vielleicht dürfen wir uns im Graubereich defninieren lernen. Zwischen schwarz und weiß. Als sowohl als auch. Und vielleicht lässt uns das frei sein. Freier als wir sind, wenn wir uns selbst deklarieren. Ambivalenzen sorgen nicht selten für Stress, vor allem wenn wir bspw. einen Kugelschreiber bei unseren Socken gefunden haben. Aber womöglich schließt das eine das andere gar nicht aus und es ist nur eine Frage der Perspektive. Und wir entscheiden, in welche Kategorie und in welches Konzept wir uns quetschen oder eben richtig schön gemütlich hineinlegen wollen.
Und weil es manchmal gar nicht so leicht ist, sich selbst aus lange bestehenden Schubladen herauszuholen oder wir uns unserer Kategorien nicht immer bewusst sind, kann es sich lohnen, sich Unterstützung zu suchen. Vor allem dann, wenn wir darunter leiden. In jenem Fall, fühlen Sie sich herzlich eingeladen, sich an uns zu wenden, wenn Sie sich Begleitung wünschen.
Ihre Praxis Hofer



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